Violoncello (Cello)

Das Instrument

Das Violoncello, kurz: Cello, ist das Baßinstrument der Geigenfamilie. Seine "Geschwister" sind die Violine (Geige) und die Viola (Bratsche). Das Cello in seiner heutigen Form wurde im wesentlichen schon um das Jahr 1710 von dem berühmten italienischen Geigenbaumeister Antonio Stradivari entwickelt. Danach wurden im 18. Jahrhundert viele ältere Celli aber auch Gamben umgebaut und der Stradivari-Bauweise angeglichen. Der Cello-Stachel, mit dem das Instrument vom Boden her abgestützt wird, setzte sich allerdings erst ab etwa 1860 durch. Seine Einführung erlaubte den Instrumentalisten eine wesentlich entspanntere Spielweise, nachdem das Cello vorher mit den Knien gehalten werden mußte.

Literatur und Einsatzmöglichkeiten

Die Emanzipation des Cellos von der Gambe ging mit der Entwicklung einer eigenständigen Cello-Literatur einher. Bedeutende Impulse kamen hier zunächst von italienischen Komponisten, dann aber auch von den Meistern der Wiener Klassik, von Haydn, Mozart und Beethoven. Besonders ihre Streichquartette verhalfen dem Cello zu herausragender Bedeutung.
Die Literatur des Cellos ist sehr vielseitig. Neben vielen echten Solostücken liegt aber der Schwerpunkt bei den meisten Komponisten in der Kammermusik- und Orchesterliteratur, die die Epochen des Barock, der Klassik, der Romantik und der Musik des 20. Jh. umfaßt.
So ergeben sich vielfältige Möglichkeiten des Zusammenspiels mit anderen Instrumenten. Das Cello klingt mit vielen anderen Instrumenten gut zusammen, eine besonders harmonische Klangverschmelzung ergibt sich beispielsweise aus der Kombination mit Querflöte oder Violine.

Spielweise, Haltung

Das Instrument wird sitzend gespielt. Die Cello-Haltung läßt eine Handhabung zu, die der menschlichen Anatomie sehr entgegenkommt. Mit einem Bogen, der von der rechten Hand geführt wird, werden die Saiten gestrichen und so zum Schwingen gebracht. Die Bewegung des rechten Armes spielt bei einem Streichinstrument eine besondere Rolle. Die Bewegungsenergie wird unmittelbar in Töne und letzlich in Musik umgesetzt. Bewegungsdifferenzierung führt zu Tondifferenzierung. Um verschiedene Tonhöhen zu erzeugen, verkürzt die linke Hand durch den Fingeraufsatz die Saite.

Der Anfangsunterricht

Die Kinder lernen das Cello, anfangs vor allem in der Kleingruppe oder im Partnerunterricht, spielerisch und erlebnisreich kennen. Dazu gehören sowohl das Improvisieren als auch das Komponieren. Eigene Wünsche bei der Stückauswahl können ebenfalls berücksichtigt werden. Die Schüler können im Unterricht die eigenen musikalischen Ideen direkt umsetzen. Das heißt, der Lehrer ist Helfer und Partner im Lernprozeß.
Die technische Beherrschung des Instruments ist immer nur Zweck zum Musizieren. So ist das vorrangige Ziel des Unterrichts die Befähigung zur Mitwirkung in den Ensembles und Orchestern der Musikschule.

Günstige Eingangsvoraussetzungen

Eine gute Voraussetzung für das Erlernen der Spieltechnik ist vor allem eine gewisse "sportliche" Bewegungsfreude, denn beim Spielen auf dem Instrument wird Bogenbewegung direkt in klingende Musik umgesetzt. Hilfreich ist eine musikalische Vorbildung, wie sie in der Früherziehung und im elementaren Instrumentalspiel geboten wird. Kinder, die an der Musikschule bereits zwei Jahre lang Fidelunterricht hatten, sind besonders gut auf das Erlernen des Cellospiels vorbereitet, weil ihnen die Physik eines Streichinstrumentes bereits bekannt ist und die Haltung der Fidel der Cellohaltung sehr ähnlich ist.
Mit dem Cellounterricht sollte am besten im Alter von 8 bis 10 Jahren begonnen werden.

Anschaffung eines Cellos

Ein massiv gebautes Cello mit Bogen und Hülle kostet im Handel etwa 2.400 €.

Mietinstrumente

Die Musikschule stellt im Rahmen ihrer Möglichkeiten Mietinstrumente in verschiedenen Größen zur Verfügung.