Fagott
Die Instrumente
Vor- und Frühgeschichte des Fagotts, das zur Familie der Holzblasinstrumente gehört, sind nicht eindeutig geklärt. Man nimmt an, dass das Instrument in seiner Grundform bis zum Ende des 16. Jahrhunderts entstand. Das Fagott (auch der fagott, wohl von fagotto = Bündel, franz. Basson, engl. Bassoon) ist ein konisches Doppelrohrblattinstrument. Seine Bestandteile sind das Kopfstück, das Mittelstück und das doppelröhrige Stiefelstück (oder Schaft), in dem auch das nächste Stück steckt, der Flügel. Das Fagott hat eine Rohrlänge von etwa 2,50 m, in realer Höhe mißt es etwa 1,40 m. Das Fagottino ist viel kleiner als das Fagott. Auch die Tonlöcher sind kleiner und die Klappenabstände sind geringer als beim Fagott. Es klingt 4 oder 5 Töne höher und heißt dementsprechend Quart- oder Quintfagott. Basspommer und Dulzian sind, so wird heute angenommen, Vorläufer des Barockfagotts. Das Barockfagott ist auf Bildern aus dem 17. Jahrhundert zu finden. Das klassische Fagott ist ein weiterer Entwicklungsschritt, ein größerer dann die Arbeit von Carl Almenräder (1786 – 1843), bis schließlich Wilhelm Heckel (1879 – 1952) das Fagott zu der heute gebräuchlichen Form brachte.
Literatur und Einsatzmöglichkeiten
Von der Renaissance über Barock, Klassik und Romantik bis zur Moderne gibt es für das Fagott eine Fülle von Solokonzerten und Sonaten. Komponisten beflügelt immer wieder der große Tonumfang von über 3½ Oktaven und die breite Ausdrucksskala.
Dem Orchesterklang ist das Fagott unentbehrlich geworden. Als Bassinstrument in der Holzbläsergruppe und als eigenständiges Melodieinstrument ist es seit Mozarts Sinfonien ein fester Bestandteil jedes Sinfonieorchesters. In vielen Kammermusikbesetzungen oder als Continuo Instrument im Barockzeitalter ergeben sich vielfältige Musiziermöglichkeiten für Fagottspieler.
Spielweise und Haltung
Das Fagotttrohr, ein Doppelrohrblatt, ist das Mundstück des Fagotts und wird zum Spielen zwischen die Lippen genommen. Durch Hineinblasen werden die Rohrblätter zum Schwingen gebracht. Durch Öffnen und Schließen der Tonlöcher und Klappen entstehen die verschiedenen Tonhöhen.
Das Fagott wird wegen seines Gewichtes (ca. 3 kg bis 3,5 kg) an einem Tragegurt über die Schultern oder um den Hals gehalten. Die zum Fagottspiel benötigte Fingerspannweite entspricht etwa der des Altblockflötenspiels. Das Mundstück (Doppelrohrblatt) des Instrumentes wird in den Mund genommen. Das Fagott wird seitlich am Körper gehalten. Die Spieltechnik des Instrumentes erfordert ein gutes Koordinationsvermögen, weil die Finger beim Greifen der Klappen nicht zu sehen sind.
Der Anfangsunterricht
Neben der Vermittlung rein instrumentaltechnischer Fähigkeiten (Koordination von Zunge, Atmung und Fingern) steht die Technik des Gestaltens (Artikulation, Phrasierung, Klangfarbe) schon im Anfangsunterricht im Mittelpunkt. Durch regelmäßiges Üben lassen sich beim Fagottspiel sehr schnell Fortschritte erzielen. Nach ca. einem Jahr Unterricht wird der Tonraum von 2 Oktaven beherrscht - ausreichend, um schon erste Erfahrungen in einem Orchester oder Ensemble zu sammeln.
Günstige Eingangsvoraussetzungen
Das Erlernen des Fagottino gelingt bereits im Alter von 7 Jahren. Während einer Instrumentenberatung lässt sich ersehen, ob ein Kind bereits kräftig genug ist, das Fagott vom Gewicht her zu halten und ob die Fingerspannweite zum Erreichen aller Klappen ausreichend ist. Eine wichtige Voraussetzung ist Spaß und Interesse am Klang des Instruments.
Anschaffung eines Fagotts
Für die Anschaffung eines neuwertigen Instruments (inkl. Koffer) sollten ca. 2.800 € kalkuliert werden.
Mietinstrumente
Die Musikschule stellt im Rahmen ihrer Möglichkeiten Mietinstrumente zur Verfügung.