Horn
Das Instrument
Schon lange bevor die Menschheit begann die Jahre zu zählen, muss der erste Hornton zur Welt gekommen sein. Wir können nicht wissen, wie, wo und wann, wohl aber vermuten, dass es in noch grauer Vorzeit mit einem Horn eines Büffels, Auerochsen, Widders oder Stiers im Orient geschah. So wurde ein primitives Tierhorn zum Instrument und der bisher noch nie gehörte und deshalb für magisch und wundertätig gehaltene Hornklang bewirkte, dass der, der ihn hervorzubringen verstand, zum Häuptling oder Priester, wenn nicht gar zum Gott erhoben wurde.
Die handwerkliche Kunst Metall dünnwandig zu fertigen und Metallrohre herzustellen und zu biegen führte im Laufe der Jahrhunderte zu immer fortschrittlicheren Instrumenten, und das Horn spielte die tragende Rolle in der Jagdmusik. Die Komponisten der Barockzeit wurden auf dieses wohlklingende Instrument aufmerksam und betrauten es mit immer anspruchsvolleren solistischen und orchestralen Aufgaben. Im Jahre 1818 präsentierten Heinrich Stölzel und Friedrich Blühmel in Berlin die Erfindung der Ventile, die die Entwicklung zu unserem heutigen Konzerthorn auf den Weg brachte.
Literatur- und Einsatzmöglichkeiten
Im Anfängerbereich gibt es heute vielfältige Möglichkeiten sich mit seinem Instrument durch Musikstücke aus dem klassischen Bereich, wie Oper, Sinfonie und Konzerten vertraut zu machen. Volksmusik, Musical, Filmmusik, Pop und Jazz Literatur gibt es in alters- und leistungsgerechten Spielstücken. Häufig gibt es dieses Notenmaterial auch mit passender Audio-Begleitung, was zusätzlich die Spielfreude und Motivation fördert. Originalliteratur findet sich in Solo- und Orchesterwerken vom Barock (Bach, Händel, Telemann) über Klassik (Haydn, Mozart, Beethoven) in der Hochzeit des Instruments der Romantik (Brahms, Weber, Schumann, Wagner, Strauß), Moderne und zeitgenössischer Musik (Hindemith, Genzmer, Ligeti, Schuller, Krol) und im Jazz.
Spielweise und Haltung
Das Horn wird mit beiden Händen vor dem Körper getragen. Die linke Hand betätigt die Ventile und die rechte Hand befindet sich im Schallbecher, wo sie dem Ton zusätzliche Wärme im Klang verleiht und Tonhöhen leicht korrigiert. Sie ist durch das Abdichten des Schallstücks in der Lage gedämpfte oder gestopfte Töne zu erzeugen. Der Ton wird durch Vibration der Lippen erzeugt, welches durch Spannung der Lippenmuskulatur im Zusammenspiel mit einem kontrolliert geführtem Luftstrom gelingt. Bei Tonwechseln mit einem Zwischenraum wird jeder Ton mit der Zunge angestoßen. Jede einzelne Ventilstellung hat ihren eigenen Naturtonbereich, der aus einer Folge von 16 Tönen besteht. Die Ventile koordinieren diese Töne so, dass eine lückenlose chromatische Tonfolge in allen Lagen des Instrumentes möglich ist.
Der Anfangsunterricht
Eine wichtige Voraussetzung für den Instrumentalunterricht ist, dass das Kind, bzw. der Jugendliche/Erwachsene den eigenen Wunsch hat, das Hornspiel zu erlernen und Freude am Klang des Instrumentes vorhanden ist. Der Anfangsunterricht kann bereits im Alter von 6 Jahren mit einem entsprechenden Kinderhorn beginnen. So ein Kinderhorn ermöglicht den Kindern bereits in diesem frühen Alter freudiges Musizieren. Mit interessanten Hornschulen gestaltet er sich häufig schon von der 1. Stunde an mit Audio-Begleitung. Schnell werden auch Stücke aus besonderen Spielheften in den Unterricht eingestreut. Mehrstimmiges Musizieren wird nach sehr kurzer Zeit praktiziert.
In einem persönlichen Gespräch in der Instrumentenberatung, können sich die Interessierten informieren und einen ersten Eindruck auch der Handhabung des Instruments verschaffen.
Anschaffung eines Horns
Die Anschaffung eines Kinderhorns lohnt sich im Alter von ca. 6 - 12 Jahren, so kann man solch ein Instrument im günstigsten Fall ca. 9 Jahre erfolgreich spielen. Für ein sehr gutes Kinderhorn muss man in etwa 2800.-€ ausgeben. Für den Anfang ist auch die Anschaffung eines gebrauchten Instrument sinnvoll. Alternativ gibt es inzwischen Kinderhörner zu einem Neupreis von ca. 900,-€, die klanglich ihre Grenzen haben, aber für den Anfangsunterricht durchaus einzusetzen sind. Voll ausgebaute Doppelhörner (Konzerthörner) gibt es heute in allen Preislagen.
Mietinstrument
Die Musikschule stellt im Rahmen ihrer Möglichkeiten Mietinstrumente zur Verfügung.
Außerdem gibt es Fachgeschäfte, die Kinderhörner verleihen oder einen Mietkauf anbieten.