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Freitag

13

Juli

20:00 Uhr

Vor etwa einem Jahr trat das »OvAnima« Klaviertrio, mit William Overcash (Violine), dem ehemaligen Schüler unserer Schule Jakob Nierenz (Cello), und David Mamedov (Piano) schon einmal bei uns im FORUM auf – damals noch als Abgesandte der Rice University, Houston unter dem Namen »Rice Piano Trio«. Jetzt kehren sie, nach Konzerten in Spanien, Berlin und Hamburg, unter eigenem Namen zurück, mit einem überaus spannenden Programm.

Klassische Musik, wie wir sie kennen, hat in den vergangenen Jahrhunderten viele eigenartige Wege eingeschlagen, menschliche Emotion in Klang zu transformieren. Obwohl sie sich dabei drastisch entwickelt hat, ist zu beobachten, dass sich Komponisten heute ähnlicher Stilmittel bedienen, wie beispielsweise Komponisten im 18. und 19. Jahrhundert.

In diesem Konzert stellt das »OvAnima Trio« vier Werke gegenüber; die Kompositionen von Thorsten Encke und Peter Kramer entstanden in den letzten zwei Jahren, Joseph Haydn und Robert Schumann schrieben ihre Trios vor mehr als 150 Jahren. 

Haydns Klaviertrio Nr. 34 ist ein perfektes Beispiel für den damals ganz neuen Klassischen Stil. In seinen Klaviertrio-Kompositionen wird deutlich, dass die Streichinstrumente die klanglichen Möglichkeiten des Klaviers erweitern sollten. Diese Beziehung zeigt auch Peter Kramers »Pietà« auf; hier werden die Streicher explizit angewiesen, den Klang des Klaviers zu unterstützen. Kramer sucht mit seiner Musik einen frischen Zugang zu Stilen und Formen des Barock und der Klassik und hat dabei dennoch seine ganz eigene musikalische Sprache entwickelt.

Thorsten Enckes »Trio II.« enthält jene eruptive Emotionalität, die auch für die Musik der frühen Romantik charakteristisch ist. Schumanns Klaviertrio Nr. 1 ist ein Werk aus dieser Zeit, das tiefe Einblicke in den Seelenzustand dieses besonderen Menschen und so bedeutenden Komponisten des 19. Jahrhunderts gewährt. Enckes Trio lebt von emotionalen Ausbrüchen und Störungen, denen auch Schumann seinerzeit ausgesetzt war. Sogar in den Spielanweisungen lassen sich Parallelen entdecken: So unterschreibt beispielsweise Encke sein Werk mit »Fierce and Fiery« (heftig und feurig), während Schumann für den vierten Satz seines Trios die Anweisung »Mit Feuer« gibt. Für das Hörerlebnis besonders markant sind folglich vor allem auch die ungezügelten Ausbrüche und die extremen Charakterunterschiede in beiden Werken. 

FORUM Eintritt frei, Spende erbeten Termin speichern