Das Instrument

Die Viola gehört zur Familie der Streichinstrumente. Die im deutschen Sprachraum gebräuchliche Bezeichnung "Bratsche" leitet sich von "Viola da braccio" (etwa: Arm-Viola) her, der italienischen Sammelbezeichnung für die Violinform. Ihre Entwicklung verlief parallel zur Entwicklung der Violine. Schon im 17. Jahr- hundert entwickelte das Geigenbauhandwerk die Violin- und Violaform, die im wesentlichen noch heute Gültigkeit hat. In der Violinfamilie hat die Viola die Funktion der Altstimme, zwischen Violine (Sopran) und Cello (Tenor / Baß). Äußerlich unterscheidet sich ein Viola kaum von einer Violine, sie ist lediglich etwas größer. Ihr Tonumfang liegt um fünf Töne tiefer. Den sonoren Klang der Viola, ihre dunklere Klangfarbe empfinden gerade auch Kinder als sehr angenehm.

Literatur und Einsatzmöglichkeiten

Spätestens seit der Entwicklung des Streichquartetts in der Wiener Klassik als eigenständige musikalische Gattung (Haydn, Mozart, Beethoven) bietet die Literatur der Viola anspruchsvolle Aufgaben. Neben zahlreichen Solowerken, auch und gerade aus dem 20. Jahrhundert, gibt es eine Fülle von Kammermusik- und Orchester-Literatur. Gegenüber der großen Zahl von Geigerinnen und Geigern in der Minderheit, gehören Bratscherinnen und Bratscher zu den begehrtesten Instrumentalisten. Die Musikschule versucht, in Kammermusikgruppen, Ensembles und Orchestern, den Schülerinnen und Schülern möglichst viele Musiziererfahrungen in verschiedenen Besetzungen und Genres zu vermitteln.

Spielweise und Haltung

Die Viola wird horizontal zwischen linker Schulter und Kinn gehalten. Mit einem Bogen, der von der rechten Hand geführt wird, werden die Saiten gestrichen und so zum Schwingen gebracht. Die Bewegung des rechten Armes spielt bei einem Streichinstrument eine besondere Rolle. Die Bewegungsenergie wird unmittelbar in Töne und letzlich in Musik umgesetzt. Bewegungsdifferenzierung führt zu Tondifferenzierung. Um verschiedene Tonhöhen zu erzeugen, verkürzt die linke Hand durch den Fingeraufsatz die Saite.

Der Anfangsunterricht

Der Instrumentalunterricht hat vorrangig das Ziel, die Schülerinnen und Schüler zum Zusammenspiel mit anderen Instrumenten zu befähigen. Dies geschieht im Anfangsunterricht in der Regel in der Kleingruppe oder im Partnerunterricht. Die Fähigkeit, aufeinander zu hören, die selbsterzeugten Töne in einen musikalischen Zusammenhang zu stellen, wird so schon früh geschult. Besonders Kinder erlernen die nicht immer einfachen Bewegungsabläufe oft schneller durch die Beobachtung der Spielpartner. Frühes Zusammenspiel in verschiedenen Stimmen wertet auch einfachste Melodien oder gar das Streichen der leeren Saiten musikalisch auf. Bei der Werkauswahl im Unterricht werden violinistische Notwendigkeiten ebenso berücksichtigt, wie individuelle Neigungen und technische Stärken oder Schwächen der Schülerinnen und Schüler. Selbstverständlich sollen die Schülerinnen und Schüler dabei auch behutsam an die verschiedenen Bereiche des klassischen Violarepertoires herangeführt werden. Erste Ensemblespielangebote gibt es bereits nach ein bis zwei Jahren im Instrumentalunterricht.

Günstige Eingangsvoraussetzungen

Für das Violaspiel besonders geeignet sind Kinder, die über ein gutes musikalisches Gehör verfügen. Wer z.B. viel und gern singt, dabei die Töne sauber trifft, hat eine gute Tonvorstellung. Diese Tonvorstellung ist Voraussetzung für die akustische Kontrolle der Tongebung. Wichtig ist auch eine feinmotorische Geschicklichkeit, die es ermöglicht, mit der linken und rechten Hand gleichzeitig völlig unterschiedliche Bewegungen auszuführen. Kinder, die an der Musikschule bereits zwei Jahre lang Fidelunterricht hatten (Abt. B: elementares Instrumentalspiel), sind besonders gut auf das Erlernen des Violaspiels vorbereitet, weil ihnen die Physik eines Streichinstrumentes bereits bekannt ist. Sicher ist die Viola ein geeignetes Instrument für diejenigen, die gern gemeinsam mit anderen lernen und spielen. Die vielfältigen Einsatzmöglichkeiten des Instruments in Ensembles und Orchestern, bieten den Schülerinnen und Schülern zusätzlich Gruppenerfahrungen, die sich positiv prägend auf das Sozialverhalten auswirken können.

Anschaffung einer Viola

Die Anschaffung des Instrumentes verursacht folgende Kosten: 
3/4 Violine umgerüstet mit Viola-Saiten – Neupreis im Handel, abhängig von der Qualität, ab ca. 800 €.
 4/4 Viola mit Bogen und Kasten - Neupreis im Handel, abhängig von der Qualität, ab ca. 1.500 €.

Mietinstrumente

Die Musikschule stellt im Rahmen ihrer Möglichkeiten Mietinstrumente zur Verfügung.

Downloads

Satzung

Copyright © Musikschule Lüneburg | Impressum | Datenschutz

© 2015 - 2024 Musikschule der Hansestadt Lüneburg

Benjamin Albrecht Webdesign